Buch - Die Ursachen des Zweiten Weltkrieges - Post, Walter

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  • Produktbeschreibung

    Ein Grundriß der internationalen Diplomatie von Versailles bis Pearl Harbor

    624 Seiten
    Lexikonformat
    Leinen
    253 Abbildungen
    2. überarbeitete Neuauflage
    ISBN-13: 978-3-87847-205-6


    Kurztext:

    Post gelingt in seinem umfangreichen Werk eine historiographische Meisterleistung. Er bezieht alle beteiligten Mächte, ihre treibenden Motive, ihre führenden Politiker in das globale Szenario. Denn tatsächlich wurde der Krieg von 1939 erst dadurch zum Weltkrieg, daß außereuropäische Mächte gleichzeitig auch auf entfernten Schauplätzen massive Interessenpolitik betrieben – die ihrerseits wieder auf Europa zurückwirkte. Posts Neuerscheinung setzt Maßstäbe.

    Langtext:

    Der Münchener Historiker Walter Post hat es unternommen, in einer ebenso umfassenden wie profunden Untersuchung Hintergründe und Auswirkungen der damaligen internationalen Politik auszuleuchten und dabei insbesondere die Mitverantwortung Washingtons und Moskaus am Zustandekommen des Zweiten Weltkrieges darzulegen. Post konnte dabei nicht nur auf eigene umfangreiche Recherchen zurückgreifen, er konnte sich auch auf eine umfangreiche amerikanische Literatur stützen, die schon bald nach dem Kriege die offizielle Version des Weißen Hauses hinterfragte. Diese Untersuchungen kamen übereinstimmend zu dem Ergebnis, daß die Politik Roosevelts zur Entstehung des Zweiten Weltkrieges entscheidend beigetragen habe.

    Im Gegensatz zu zahlreichen älteren Darstellungen führt Post dem Leser bewußt eine globale Perspektive vor Augen. Denn tatsächlich wurde der europäische Konflikt von 1939 erst durch das Eingreifen außereuropäischer Mächte zum Zweiten Weltkrieg. Diese Mächte betrieben gleichzeitig auch auf weit entfernten Schauplätzen eine Interessenpolitik, die weitreichende Rückwirkungen auf Europa hatte. Vor allem die Einbeziehung der Ereignisse im Fernen Osten, die Post überaus kenntnisreich darlegt, erweitert den Horizont der Diskussion um die Ursachen des Zweiten Weltkrieges in bedeutendem Maße. Die Rolle der USA und der UdSSR, aber auch des Deutschen Reiches auf diesem Schauplatz der Weltpolitik ist selbst bundesdeutschen Fachhistorikern im allgemeinen wenig geläufig. Und die Verengung des Blicks auf die japanische Expansionspolitik in der Mandschurei führt nur zur Bestätigung politisch korrekter Klischees: Japan sei der Aggressor, die USA der transpazifische Friedensstifter gewesen. Doch die Realität war weitaus komplizierter.

    Das Deutsche Reich unter Hitler war nur einer von vielen Akteuren in dem großen Drama, und die These von der Alleinsschuld der deutschen Führung am Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wirkt allein schon deshalb wenig glaubwürdig. Post verschweigt nicht, daß Hitler mit seinen inszenierten Krisen und Nervenkriegen in Europa mehrmals die Gefahr des Krieges heraufbeschwor. Andererseits kam er in der Sommerkrise 1939 England und Polen überraschend weit entgegen, um eine friedliche Beilegung des Konflikts zu ermöglichen. Doch zu diesem Zeitpunkt waren Roosevelt und Stalin am europäischen Frieden nicht mehr interessiert.

    Klappentext:

    Wer begann den Zweiten Weltkrieg? Für die etablierte Geschichtswissenschaft scheint die Antwort eindeutig: natürlich Hitler. Er habe den Krieg ›entfesselt‹, indem er am 1. September 1939 Polen überfiel. Und er habe schon vorher keine Gelegenheit ausgelassen, Europa an den Rande des Abgrunds zu treiben, so im Falle des Rheinlandes, Österreichs, des Sudetengebietes und schließlich der ›Rest-Tschechei‹. Doch das ist, wie so häufig, nur die halbe Wahrheit. Und halbe Wahrheiten können ganze Lügen sein, wenn sie Dinge verschweigen, die für die Gesamtbeurteilung von entscheidender Bedeutung sind.

    Was den Zweiten Weltkrieg angeht, sind Hitler und seine Verantwortung für den Kriegsausbruch ein typischer Fall von ›halber Wahrheit‹. Hitler hat nie verschwiegen, daß er eine Revision des Versailler Diktats wolle – eine Forderung, mit der bei der überwältigenden Mehrheit der Deutschen auf Zustimmung stieß und bei vielen Ausländern Verständnis fand. Man hat den Ersten Weltkrieg zu Recht als die »Urkatastrophe« des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Aber dazu wurde er nicht zuletzt durch jene ›Friedensverträge‹, die unendlichen Unfrieden stiften sollten. Die weitsichtigeren Politiker auf Seiten der Sieger erkannten sehr wohl, daß Versailles ein miserabler Friede war und den nächsten Krieg geradezu vorprogrammierte. Unabhängig davon hatte sich in Rußland ein neuartiges Regime mit weltrevolutionärer Zielsetzung etabliert, daß dem alten Europa den Kampf auf Leben und Tod ansagte. Und bei alledem darf man die Rolle der USA nicht vergessen. Ihr Eintritt in die europäische Politik sollte letzlich zur Ausschaltung Europas als Machtfaktor der internationalen Politik führen.

    Der Münchener Historiker Walter Post hat es unternommen, in einer ebenso umfassenden wie profunden Untersuchung Hintergründe und Auswirkungen der damaligen internationalen Politik auszuleuchten und dabei insbesondere die Mitverantwortung Washingtons und Moskaus am Zustandekommen des Zweiten Weltkrieges darzulegen. Post konnte dabei nicht nur auf eigene umfangreiche Recherchen zurückgreifen, er konnte sich auch auf eine umfangreiche amerikanische Literatur stützen, die schon bald nach dem Kriege die offizielle Version des Weißen Hauses hinterfragte. Diese Untersuchungen kamen übereinstimmend zu dem Ergebnis, daß die Politik Roosevelts zur Entstehung des Zweiten Weltkrieges entscheidend beigetragen habe.

    Im Gegensatz zu zahlreichen älteren Darstellungen führt Post dem Leser bewußt eine globale Perspektive von Augen. Denn tatsächlich wurde der europäische Konflikt von 1939 erst durch das Eingreifen außereuropäischer Mächte zum Zweiten Weltkrieg. Diese Mächte betrieben gleichzeitig auch auf weit entfernten Schauplätzen eine Interessenpolitik, die weitreichende Rückwirkungen auf Europa hatte. Vor allem die Einbeziehung der Ereignisse im Fernen Osten, die Post überaus kenntnisreich darlegt, erweitert den Horizont der Diskussion um die Ursachen des Zweiten Weltkrieges in bedeutendem Maße. Die Rolle der USA und der UdSSR, aber auch des Deutschen Reiches auf diesem Schauplatz der Weltpolitik ist selbst bundesdeutschen Fachhistorikern im allgemeinen wenig geläufig. Und die Verengung des Blicks auf die japanische Expansionspolitik in der Mandschurei führt nur zur Bestätigung politisch korrekter Klischees: Japan sei der Aggressor, die USA der transpazifische Friedensstifter gewesen. Doch die Realität war weitaus komplizierter.

    Das Deutsche Reich unter Hitler war nur einer von vielen Akteuren in dem großen Drama, und die These von der Alleinschuld der deutschen Führung am Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wirkt allein schon deshalb wenig glaubwürdig. Post verschweigt nicht, daß Hitler mit seinen inszenierten Krisen und Nervenkriegen in Europa mehrmals die Gefahr des Krieges heraufbeschwor. Andererseits kam er in der Sommerkrise 1939 England und Polen überraschend weit entgegen, um eine friedliche Beilegung des Konflikts zu ermöglichen. Doch zu diesem Zeitpunkt waren Roosevelt udn Stalin am europäischen Frieden nicht mehr interessiert.

    Inhaltsverzeichnis:

    9 Einleitung

    21 Europa und das Vertragswerk von Versailles

    Die »Vierzehn Punkte« des Präsidenten Wilson 21
    Der Friede von Brest-Litowsk 23
    Die Auflösung Österreich-Ungarns und die Bildung der Nachfolgestaaten 28
    Kriegsende und Revolution in Deutschland 36
    Der Versailler Vertrag 42
    Die deutsche Politik bemüht sich um eine Revision des Versailler Vertrages 52
    Die Weimarer Republik und die Sowjetunion 57
    Das Nachkriegseuropa und die kollektive Sicherheit 59
    Die europäischen Abrüstungsverhandlungen bleiben ohne Ergebnis 63

    65 Hitler und die nationalsozialistische ›Weltanschauung‹
    Der junge Hitler in Wien 65
    Die Partei der Frontkämpfer 73
    Grundzüge einer nationalsozialistischen Außenpolitik: Ost- oder Westorientierung? 79

    85 Großbritannien und die Folgen des Weltkrieges

    91 Die außenpolitischen Leitlinien Lenins und Stalins: der ›zweite imperialistische Krieg‹ und die Weltrevolution

    100 Die amerikanische Große Depression und der Wahlsieg Franklin D. Roosevelts

    105 Die Außenpolitik des Dritten Reiches 1933-1937

    Die Neuorientierung der deutschen Außenpolitik nach der Machtübernahme Hitlers 105
    Die Wiederbesetzung des Rheinlandes 108
    Hitler erkennt in der Sowjetunion eine Gefahr für Europa 111
    Der Abessinienkonflikt schwächt den Völkerbund und führt zu einer deutsch-italienischen Annäherung 113
    Der Spanische Bürgerkrieg 117
    Hitler faßt die Annexion Österreichs und der Tschechei ins Auge 119

    123 Stalins Fünfjahrespläne und die sowjetische Aufrüstung

    128 Die Neukonzeption der britischen Deutschlandpolitik unter Premierminister Chamberlain

    In den britischen Eliten herrschen unterschiedliche Auffassungen zur künftigen Behandlung Deutschlands 128
    Lord Lothian entwirft ein Konzept für eine neue Deutschlandpolitik 131
    Lord Halifax fühlt bei Göring und Hitler vor 133

    136 Die neue amerikanische Europapolitik unter Präsident Roosevelt
    Die jüdische Frage belastet die deutsch-amerikanischen Beziehungen 136
    Roosevelt trifft auf den Widerstand der Isolationisten 138
    Roosevelt versucht, auf die britische Politik Einfluß zu nehmen 140
    Der Weltfriedensplan des Präsidenten 142

    147 Die deutsche Wiederaufrüstung 1933-1940
    Die Reichswehr macht erste Pläne für eine Wiederaufrüstung 147
    Der Aufbau der neuen Wehrmacht 149
    Die Luftrüstung in Europa 1938-1940 153 D
    eutschland kann die Rüstungsparität mit den Westmächten nicht erreichen 156

    160 Der Ferne Osten bis zum Ausbruch des japanisch-chinesischen Krieges 1937
    Die Vereinigten Staaten und der Aufstieg Japans 160
    Das Washingtoner Flottenabkommen und der Neun-Mächte-Vertrag 161
    Revolution und Bürgerkrieg in China 163
    Die mandschurische Krise und die Entstehung des japanischen Satellitenstaates Mandschukuo 166
    Die chinesischen Kommunisten und der ›Lange Marsch‹ 172
    Die amerikanische Ostasienpolitik nach dem Amtsantritt Präsident Roosevelts 174
    Die Konsolidierung der Herrschaft Chiang Kai-sheks ruft in Japan Besorgnis hervor 176
    Die amerikanisch japanischen Spannungen halten an 180
    Die deutsche Militärmission in China 184
    Eine Schießerei an der Marco-Polo-Brücke führt zum japanisch-chinesischen Krieg 187
    Die deutsche Vermittlung und ihr Scheitern 194
    Der japanisch-chinesische Krieg aus der Sicht Moskaus und Washingtons 198

    202 Der Anschluß Österreichs
    Die innere Entwicklung Österreichs bis zum Putsch gegen Bundeskanzler Dollfuß 202
    Bundeskanzler Schuschnigg im Schatten der deutsch-italienischen Annäherung 205
    Schuschnigg versucht die österreichische Unabhängigkeit durch eine Volksabstimmung zu retten 217
    Die österreichische Bevölkerung jubelt Hitler zu 225
    Die Vereinigten Staaten reagieren auf den ›Anschluß‹ reserviert 229

    233 Die Sudetenkrise
    Die Sudetendeutschen werden 1918 gegen ihren Willen der Tschechoslowakei angeschlossen 233
    Hitler plant die Zerschlagung der Tschechoslowakei 236
    Frankreich fühlt sich für einen Krieg ungenügend vorbereitet 241
    Chamberlain möchte einen Krieg zur Rettung der Tschechoslowakei vermeiden 242
    London und Paris suchen nach einem Ausweg aus der Krise 245
    Hitler erhöht den Druck auf Prag 253
    Chamberlain fliegt nach Berchtesgaden 255
    Benesch beginnt dem Druck nachzugeben 257
    In Paris und London formiert sich die Opposition 260
    Chamberlain und Hitler treffen sich in Godesberg 266
    Der Nervenkrieg erreicht seinen Höhepunkt 270
    Mussolini schlägt eine Gipfelkonferenz vor 280
    Die Konferenz von München 283

    289 Von München nach Prag
    Das Münchener Abkommen führt zu keiner Verbesserung des deutsch-englischen Verhältnisses 289
    Die ›Reichskristallnacht‹ und ihre Folgen 291
    Die Entwicklung der deutsch-polnischen Beziehungen bis zur Besetzung Prags 300
    Die Besetzung der ›Rest-Tschechei‹ 303
    Das Ende der Appeasement-Politik 310
    Hitlers Reichstagsrede vom 28. April 1939 319

    324 Die Sommerkrise 1939
    Der »Stahlpakt« 324
    Die deutsch-sowjetischen Beziehungen bis zum Sommer 1939 326
    Die Krise um Danzig spitzt sich zu 336
    Die englisch-französischen Bündnisverhandlungen mit der Sowjetunion 337
    Die deutsch-sowjetischen Verhandlungen über einen Nichtangriffspakt 349
    Die Rede Stalins vom 19. August 1939 356
    Der Hitler-Stalin-Pakt 361
    Präsident Roosevelt unternimmt nichts, um Polen zu retten 370
    Die internationalen Reaktionen auf den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt 374
    Hitler macht England ein Bündnisangebot 383
    Mussolini erklärt Italien für nicht kriegsbereit 389
    Das Ringen um eine Verhandlungslösung 397
    Die Kriegserklärungen Englands und Frankreichs 424

    430 Der europäische Krieg
    Der deutsch-sowjetische Grenz- und Freundschaftsvertrag 430
    Die deutsch-sowjetischen Wirtschaftsbeziehungen 438
    Präsident Roosevelt und der europäische Krieg 444
    Der russisch-finnische Winterkrieg 450
    Die Europareise von Sumner Welles 454
    Die Besetzung Dänemarks und Norwegens 458
    Der Frankreichfeldzug 460
    London und Paris drängen auf einen amerikanischen Kriegseintritt 464
    Die Sowjetisierung des Baltikums 471
    Moskau übt militärischen Druck auf Rumänien aus 474
    London umwirbt Moskau 478
    Hitler macht erste Pläne für einen Krieg gegen die Sowjetunion 482
    Das amerikanisch-britische Zerstörergeschäft 488
    Das amerikanische Leih- und Pachtgesetz 491
    Der sowjetische Druck auf Finnland und Rumänien hält an 494
    Hitler favorisiert einen Kontinentalblock gegen England 507

    517 Hitler entscheidet sich zum Angriff auf die Sowjetunion
    Der Berlin-Besuch Molotows 517
    Unternehmen ›Marita‹ 532
    Der japanisch-sowjetische Nichtangriffspakt 537
    Moskau versucht Friedfertigkeit vorzutäuschen 540
    Hitlers Gründe für den Feldzug gegen Sowjetrußland 546
    Schulenburg überreicht Molotow die deutsche Kriegserklärung 554
    Sowjetische Vorbereitungen und Planungen für den Krieg gegen Deutschland 555
    Roosevelt sucht den Konflikt im Atlantik 564

    574 Der Ferne Osten als Hintertür zum amerikanischen Kriegseintritt
    Roosevelt eröffnet den Wirtschaftskrieg gegen Japan 574
    Hitler drängt Japan zum Krieg 580
    Die ›ABCD‹-Vereinbarungen 583
    Roosevelt verhängt ein Ölembargo gegen Japan 585
    Roosevelt verspricht Churchill den Krieg gegen Japan 590
    Hull lehnt ein Treffen zwischen Roosevelt und Fürst Konoye ab 591
    Der Weg nach Pearl Harbor 605
    Die deutsche Kriegserklärung an die Vereinigten Staaten 617

    621 Schlußbetrachtung 647

    Literaturverzeichnis 659

    Personenverzeichnis


    Über den Autor:

    WALTER POST, Jahrgang 1954, Studium der Politischen Wissenschaften, der Neueren Geschichte und der Philosophie, 1990 Promotion über das Thema »Sowjetische China-Politik in der Ära Breschnew«; 1990-94: Lehrauftrag für das Fach Internationale Politik an der Universität München; seit 1995 freier Historiker. Mehrere Bücher zur Geschichte des Zweiten Weltkrieges (»Unternehmen Barbarossa. Deutsche und sowjetische Angriffspläne 1940/41.«, 1995; »Pearl Harbor 1941. Eine amerikanische Katastrophe«, 1998; »Die verleumdete Armee«, 1999; »Die Ursachen des Zweiten Weltkrieges«, 2/2004), zahlreiche Aufsätze in Zeitschriften und Sammelbänden.

Diesen Artikel haben wir am 27.08.2019 in unseren Katalog aufgenommen.